Nur 4 Wochen vor dem Höhepunkt des Target Sprint Jahres sagte der federführende Verband, Deutscher Schützenbund (DSB), nach Rücksprache mit der ISSF, die für den 18. – 21. Juli geplanten Weltmeisterschaften ab. Athlet*innen und Funktionäre sind bitter enttäuscht.

 

9 Nationen, 50 gemeldete Athlet*innen

Offiziell begründet wurde die Absage mit der ungenügenden Beteiligung. Neun Nationen, wovon noch zwei Teams keine Visa hatten, sei nicht genug. Ebenso ist die Anzahl der gemeldeten Startenden bei den Elite-Kategorien zu gering. Das von der ISSF (International Shooting Sport Federation) vorgegebene Minimum wurde nicht erreicht. Somit sei die Absage der logische Schritt und unausweichlich gewesen, hiess es. Was natürlich von den Offiziellen bedauert wurde.

 

Grosser Frust beim Team des DSB

Am stärksten betroffen von der Absage sind übrigens die eigenen Athlet*innen vom DSB. Über Monate wurden Selektionswettkämpfe durchgeführt, um die Besten zu finden. Das Team wurde geformt, die Ausserwählten wurden der Öffentlichkeit vorgestellt und keine Woche danach kam die Absage. Als unbestrittene Favoritinnen und Favoriten wurden sie um Titel und Medaillen geprellt.

 

Die Gerüchteküche brodelte

Ob die Absage unausweichlich war oder nicht, muss nicht diskutiert werden. Dass aber das WM-OK (Schützengau Dingolfing, Bayern) nicht in die Entscheidung mit einbezogen wurde und zunächst auch nicht über die Absage informiert wurde, ist doch eher sonderbar. Waren allenfalls finanzielle Überlegungen der wahre Grund, die schwache Beteiligung nur ein Vorwand? Wieso wurde international nicht mehr Lobbying für die WM betrieben? Hätte man bei der Beschaffung der Visa nicht unterstützen können? Warum wurde der Anlass nicht auf einen Weltcup zurückgestuft – die Vorbereitungen waren ja schon weit fortgeschritten?

Fragen über Fragen. Aber kaum Antworten. Die Hoffnung auf die nächste WM bleibt als einziger Trost. Ob das allen enttäuschten Athlet*innen reicht? Wir werden es sehen im kommenden Jahr.

 

Heinz Gut, Sportchef Target Sprint